Stadt als Fabrik
Wie Logistik und Masterpläne das Leben in der Stadt verändern
7.– 9. Juni
Zu allen Zeiten haben Verkehrswege und Handelsströme die Städte geprägt. Heute regeln komplexe logistische Netzwerke den Transport von Waren, Menschen und Daten im Minuten-Takt rund um den Globus – von Zügen aus China über die wachsende Zahl von LKW bis zum Fahrrad-Kurier. STADT ALS FABRIK untersucht die Dynamiken aktueller Stadtentwicklungsprozesse: Ausgangspunkt ist die ehemalige Hauptpost am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Das Gebäude wurde in den 1990er Jahren als logistischer Knotenpunkt für die Verteilung von Briefen entworfen. In den kommenden Jahren wird es zu einem Kulturzentrum umgebaut, in dem neben der Stadtbibliothek, dem Theatermuseum und weiteren städtischen Nutzern auch das FFT ab 2021 eine neue Spielstätte erhält. Die im Bahnhofsviertel zu beobachtenden Vorgänge sind beispielhaft für die Neukonfiguration unserer Städte. Hierdurch wird das Verhältnis von Zentrum und Peripherie einmal mehr neu bestimmt. Während Sergio Bologna, einer der führenden Intellektuellen des italienischen Operaismus, die Bedeutung der Logistik für den globalen Kapitalismus analysiert, betrachtet die in Chicago ansässige Architektin Clare Lyster die Auswirkungen urbaner Logistik auf das Leben in der Stadt. Ein Tagesausflug bietet die Möglichkeit, die logistischen Landschaften um Düsseldorf zu erkunden, und ein vielstimmiger Diskurs, bei dem Düsseldorf als „Case Study“ im Fokus steht, lädt alle Stadtbewohner*innen ein, sich mit Urbanisten* innen, Künstler*innen, Aktivisten*innen über aktuelle urbane Handlungsfelder auszutauschen.“
Infos zu den einzelnen Veranstaltungen siehe Programm 2018
7. Juni, 19 Uhr, Konrad-Adenauer-Platz 1
19 Uhr Eröffnung, Empfang, Begrüßung mit Jochen Becker, Jan Lemitz, Klaus Ronneberger, Kathrin Tiedemann
20 Uhr Vortrag „Logistik – Die Netzwerke des globalen Kapitalismus“, Sergio Bologna (Siehe S. 108–111)
8. Juni, Konrad-Adenauer-Platz 1 (Treffpunkt)
9.30 Uhr Busfahrt, Tagesausflug in logistische Landschaften, mit Jan Lemitz und Gästen
20 Uhr Vortrag „Learning from Logistics“, Clare Lyster
9. Juni, Konrad-Adenauer-Platz 1
14 Uhr Statements, Diskussion, Case Study Düsseldorf mit Jochen Becker, Oliver Gather, Sebastian Kirsch, PlanBude Hamburg (Christoph Schäfer u. Renée Tribble), Klaus Ronneberger, Harald Schwenk, u.a.
20 Uhr Konzert „Passengers“, Berg/Bünnagel/Lautermann
Das erarbeitete Themenspektrum steht auch im Zentrum der FFT-Beiträge zu „Claiming Common Spaces“, das als Gemeinschaftsprojekt des Bündnisses internationaler Produktionshäuser e.V. vom 21. – 23.6. im HAU Berlin stattfindet.